Faszinierender und wichtiger Roman
Der Roman „Winterbienen“ von Norbert Scheuer aus dem C. H. Beck Verlag ist ein wunderbares Stück Erzählkunst.
Klappentext:
Januar 1944: Während über der Eifel britische und amerikanische Bomber kreisen, gerät der wegen seiner Epilepsie nicht wehrtaugliche Egidius Arimond in höchste Gefahr. Er bringt nicht nur als Fluchthelfer jüdische Flüchtlinge in präparierten Bienenstöcken über die Grenze, er verstrickt sich auch in Frauengeschichten. Mit großer Intensität erzählt Norbert Scheuer in „Winterbienen“ einfühlsam, präzise und spannend von eine…
Meinung:
Am Anfang passierte nicht so viel, aber die Handlung nahm immer mehr an Fahrt auf, besonders zum Ende hin. Außerdem ist die persönliche Sicht auf das Kriegsgeschehen, die Probleme, die damit verbunden waren, äußerst interessant.
Man lernt auch viel über die faszinierenden Bienen, über die ich vorher so gut wie nichts wusste. Untermalt wird alles durch eine ungewöhnliche Erzählweise und mit einer klaren, oft emotionslosen, niemals aufdringlichen Sprache, die zum Tagebuchschreiber sehr gut passt. Durch die Sprache und den übersichtlichen Aufbau lässt sich das Werk sehr flüssig und schnell lesen. Es ist auch ein Roman voller großartiger Motive, wie dem Fliegen , das in all seiner Ambivalenz auf vielfache Weise in den Text eingewoben ist. Zum Ende hin wurde es immer emotionaler, brenzliger und atemraubend. Wie gesagt, dass Ende muss man erstmal sacken lassen. Das Buch hat mir aber gut gefallen und kann ich nur empfehlen, besonders die Tatsache, dass die Handlung auf wahren Begebenheiten, Schriften, Aufzeichnungen und Erzählungen beruht, fand ich super. Wirklich verdient auf der Shortlist gelandet.
Titel: Winterbienen
Autor: Norbert Scheuer
Verlag: C. H. Beck, 18. Juli 2019
Preis: 22,00 Euro
Seiten: 319 Seiten
Nachtrag:
Das Buch hat nicht den Deutschen Buchpreis gewonnen, aber folgende Auszeichungen erhalten:
- Shortlist Deutscher Buchpreis 2019
- Wilhelm Raabe-Literaturpreis 2019