Historische Romane
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Interessanter und vielschichtiger Roman über das Schicksal eines kleinen Internats in der Nordsee in der Zeit der NS-Zeit
Der Roman „Die Schule am Meer“ von Sandra Lübkes, aus dem Rowohlt Verlag, ist eine kraftvolle, authentische und atmosphärische Erzählung über die Geschehnisse der Vorkriegszeit – bis hin zur Machtergreifung Hitlers, die am Beispiel der individuellen Erlebnisse der Charaktere an der kleinen Schule nähergebracht werden. So wird Geschichte wieder lebendig. Klappentext: Juist, 1925: Tatkräftig und voller Ideale gründet eine Gruppe von Lehrern am äußersten Rand der Weimarer Republik ein ganz besonderes Internat. Mit eigenen Gärten, Seewasseraquarien und Theaterhalle. Es ist eine eingeschworene Gemeinschaft: die jüdische Lehrerin Anni Reiner, der Musikpädagoge Eduard Zuckmayer, der zehnjährige Maximilian, der sich mit dem Gruppenzwang manchmal schwer tut, sowie die resolute Insulanerin Kea, die in der…
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Die wahre Achillesverse des Achill
„Das Lied des Achill“ von Madeline Miller aus dem Eisele Verlag hat mich so in den Bann gezogen, dass es jetzt schon zu meinen Jahreshighlights gehört. Miller zaubert aus einer der bekanntesten Kriegsgeschichten eine emotionale, bedeutende, moderne sowie epische Liebesgeschichte von der Szenerie der griechischen Antike. Klappentext: Achill, Sohn der Meeresgöttin Thetis und des König Peleus, ist stark, anmutig und schön ― niemand, dem er begegnet, kann seinem Zauber widerstehen. Patroklos ist ein unbeholfener junger Prinz, der nach einem schockierenden Akt der Gewalt aus seinem Heimatland verbannt wurde. Ein Zufall führt die beiden schon als Kinder zusammen, und je mehr Zeit sie gemeinsam verbringen, desto enger wird das Band zwischen…
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Zeitgeschichtlicher, atmosphärischer sowie krimiähnlicher Roman
Ach, wie sehne ich den Sommer herbei, passend dazu habe ich „Der Sommer ,in dem Einstein verschwand“ von Marie Hermanson aus dem Insel Verlag gelesen. Aus dem Schwedischen von Regine Elsässer. Ich hatte mich schon im letzten Jahr wahnsinnig auf dieses Buch gefreut und war so glücklich, es endlich in den Händen halten zu können. Gott sei Dank hat es mich nicht enttäuscht. Nach zwei enttäuschenden Büchern war dies eine wahre Freude! Klappentext, Quelle Verlag: Göteborg im Sommer 1923: Zum 300. Gründungsjubiläum findet eine große Ausstellung statt. Die junge Journalistin Ellen ergattert ihren ersten Job bei einer Zeitung und soll als Reporterin die Aufregung der Ausstellung einfangen. Als sie eines…
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Rezension Leuchtende Tage
„Leuchtende Tage“ von Astrid Rupert aus dem Dtv-Verlag ist ein Auftakt einer Familien-Trilogie – und was für einer! Was für ein bezauberndes Buch! In diesem historischen Roman werden so viele wichtige und interessante Aspekte behandelt wie die Sehnsucht nach Freiheit, bedingungslose Liebe, Mut, die Mutter-Tochter Beziehung, Freundschaft, die Suche nach dem eigenen Selbst und sehr vieles mehr. Aber erstmal zum Inhalt: Im Mittelpunkt steht die eigenwillige Lisette Winter, die 1906 heimlich ihr Elternhaus aufgrund der Liebe zur Mode und zum Schneidergesellen Emile, verlässt. Sie fliehen ins Rheingau, wo sie auf ein selbstbestimmtes Leben hoffen. Schon bald ist das Paar für seine extravagante Reform-Mode bekannt. Doch dann beginnt der Erste Weltkrieg der Krieg…
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Ein Roman über einen „Roman“, der die Weltgeschichte verändern sollte
Wer ist schuld am Ersten Weltkrieg? Im Jahr 1918 wird die Frage immer drängender. Da erhält der Bestsellerautor Gustav Meyrink in seiner Villa am Starnberger See ein Angebot vom Auswärtigen Amt, ob er – gegen gutes Honorar – bereit wäre, einen Roman zu schreiben, der den Freimaurern die Verantwortung für das Blutvergießen zuschiebt. Der ganz und gar unpatriotische Schriftsteller und Yogi kassiert den Vorschuss – und bringt sich damit in Teufels Küche…. Klingt nach Fiktion? Ja, das dachte ich am Anfang auch, aber der Roman von Christopher Poschenrieder aus dem Diogenes Verlag basiert auf wahren Begebenheiten. Den österreichischen Literaten Gustav Meyrink gab es wirklich und er bekam auch tatsächlich das…