Belletristik

Rezension „Mary & Claire”

In „Mary & Claire“ entführt uns Markus Orths in eine faszinierende Zeit der Literaturgeschichte, als ein berühmter Schreibwettbewerb in der Villa Diodati am Genfersee für Aufsehen sorgte.

Hier saßen einige der größten Romantiker ihrer Zeit fest, darunter die legendäre Mary Shelley, Autorin von Frankenstein oder Der moderne Prometheus“, und ihre lebenshungrige Stiefschwester Claire Clairmont.

Doch Orths‘ Roman ist nicht nur die Nacherzählung dieses berühmten Ereignisses – er rückt auch Claire aus dem Schatten ihrer berühmten Schwester und verwebt ihre

Geschichten auf mitreißende Weise.

Der Autor fängt die Rivalität und die Gegensätze zwischen den Schwestern meisterhaft ein. Mary, gezeichnet vom Tod ihrer Mutter und melancholisch, steht im Kontrast zu der leidenschaftlichen Claire, die ihre Unabhängigkeit lebt und sich sogar einen neuen Namen gibt.

Die turbulente Ménage-à-trois zwischen den beiden Schwestern und dem berühmten Dichter Lord Bryon wird fulminant erzählt.

Unter dem Motto der freien Liebe reisen sie gemeinsam durch ein kriegsversehrtes Frankreich, angetrieben von dem unbändigen Verlangen nach Freiheit und der Liebe zur Literatur.

Orths beeindruckt mit seiner Sprachlust, seinem Humor und seiner stilistischen Bandbreite. Der Roman beleuchtet das Schreiben als Medium der Emanzipation und zeigt, wie das Schreiben für sie einen Akt der Rebellion gegen Konventionen und Autoritaten darstellte.

Fazit:

Mit „Mary & Claire“ ist dem Autor ein großartiger historischer Roman gelungen, der die Lesenden in eine faszinierende Epoche der Literatur entführt und die Geschichte von Mary Shelley und ihrer Stiefschwester Claire Clairmont auf einzigartige Weise wieder neu zum Leben erweckt.

Eine absolute Empfehlung für alle Literatur- und Geschichtsliebhaber!

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