Rezension „Ein unendlich kurzer Sommer“
“Ein unendlich kurzer Sommer“, ist ein melancholischer und tiefgründiger Sommerroman mit Flair über zweite und dritte Chancen.
Klappentext:
Wo soll man eigentlich hin, wenn man vor sich selbst davonläuft? In irgendeinen Zug einsteigen und bis zur Endstation fahren? So jedenfalls landet Lale auf dem heruntergekommenen Campingplatz an diesem See, der fast zu schön ist. Sie hilft dem alten, grantigen Besitzer Gustav beim Renovieren der maroden Bäder, füttert die flauschigen Kaninchen, trägt jeden Tag die gleiche, alte Latzhose und schweigt.
Bis Christophe diese vermeintliche Ruhe durcheinanderbringt. Christophe mit den dunklen Augen, angereist vom anderen Ende der Welt, auf der Suche nach seinen Wurzeln. Christophe, der zu spüren scheint, was Lale fühlt.
Gemeinsam erleben sie den einen Sommer, der bleibt: Flirrende Hitze, glitzerndes Wasser, gemeinsame Floßfahrten, ausgeblichenes Haar
Es gibt mehrere Zeitebenen und verschiedene Perspektiven, die meist von den Protagonisten Lale und Christophe sind. Wer denkt, es ist nur wieder eine banale Liebesgeschichte — irrt sich. Es geht um Familie und Freunde, übers Ankommen und Loslassen, Verlust und Neuanfänge, Selbstfindung, Alterseinsamkeit und vieles mehr. Die Liebesgeschichte ist da eher zweitrangig.
Der Roman ist gespickt mit charakterstarken Figuren, denen man gerne durch die Erzählung folgt und die ganz unterschiedliche Lebensentwürfe verfolgen. Euch erwartet ein literarischer Sommer, voller Sonne, Campingplatz und viele Gefühle der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
Der perfekte atmosphärische und feinfühlige Sommerroman mit Tiefgang.
Tausend Dank an ehrlichanders und S. Fischer Verlag die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
Bibliographische Angaben:
- Verlag: FISCHER Taschenbuch
- Erscheinungstermin: 25.05.2022
- 368 Seiten
- ISBN: 978-3-596-70620-4
- Autorin: Kristina Pfister