Der historische Roman „Dora Maar und die zwei Gesichter der Liebe“ ist bereits der 18. Band aus der wunderbaren Reihe „Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe“, von Bettina Storcks, aus dem Aufbauverlag.
Es stehen die Kunststudentin Dora Maar sowie ihre Beziehung zu Picasso im Mittelpunkt, die einen nachhaltigen Eindruck in der Pariser Kunstszene der 30er Jahre hinterließ.
Als die beiden sich kennenlernten, war Picasso ein Star, aber damals war Dora schon eine bekannte Fotografin. Sie war noch keine 30, hatte bereits Einzelausstellungen und wird mit Aufträgen überschüttet. Viele denken, sie wurde nur berühmt wegen der Porträts, die Picasso von ihr malte, aber der Roman offenbart, dass es umgekehrt begann: Er kam nämlich in ihr Studio und sie fotografierte ihn.
Die Charaktere wurden hervorragend herausgearbeitet und sprühen nur so vor Lebendigkeit. Dora ist eine beeindruckende Frau, die weiß, was sie will und ihre Ziele verfolgt. Sie ist geheimnisvoll, kreativ, temperamentvoll und vor allem sehr feinsinnig, was ihr aber leider auch viele schmerzvolle Erfahrungen einbringt. Es wird zudem wunderbar herausgearbeitet, dass sie so viel mehr als die „weinende Frau“ und Muse Picassos war. Picasso ist dagegen ein Egoist – selbstverliebt, anstrengend, unsympathisch, verletzend und unsensibel.
Es ist eine tolle Geschichte, die allerdings auch ein paar Längen hat und stellenweise etwas langatmig ist, da sich in Details verloren wird.
Neben viel Wissenswertes über die Zeit und die Kunstszene, wird man auch gut unterhalten und inspiriert. Alles im allen ein guter Roman, der empfehlenswert ist und einem eine großartige Frau näherbringt.
.*Werbung, Rezensionsexemplar