Rezension Wut und Böse
Das Sachbuch „Wut und Böse“ Ciani-Sophia Hoeder ist ein Buch, was ich zu Weihnachten geschenkt bekommen habe und was das letzte Buch 2020 für mich war. Es ist äußerst scharfsinnig, intelligent, direkt und persönlich und ein must read für alle, die für Gleichberechtigung kämpfen,
Inhalt:
Frauen, die ihrer Wut freien Lauf lassen, haben schnell einen schlechten Ruf. Doch diese Wut kann eine mächtige Waffe gegen persönliche und politische Unterdrückung sein. Wie haben wütende Frauen Geschichte und Popkultur geprägt? Welchen Einfluss haben die Erziehung von Mädchen und der abfällige Umgang mit Sorgearbeit auf die seelische Gesundheit von Frauen? Und wie wird aus Wut Mut zur Veränderung?
Meinung:
Es ist ein starkes Buch voller Passion, Intelligenz und Herz, dass vor allem auch durch einen Blick in die Geschichte überzeugt. Wut von Frauen werde entweder ignoriert. Nach der Märzrevolution 1848 etwa blieben Frauen von der Politik ausgeschlossen, obwohl sie mit an der Seite der Männer gekämpft hatten. Oder die Wut werde verschwiegen. Beispielhaft ist für die Autorin das verzerrte Bild der schwarzen Bürgerrechtlerin Rosa Parks. Diese habe sich nicht aus Müdigkeit geweigert, den Bus für Weiße zu verlassen, wie es oft dargestellt werde, sondern kalkuliert und aus Wut.
Außerdem berichtet die Autorin von der eigenen Kindheit, als sie sich rabiat gegen einen Mitschüler verteidigte und dafür bestraft wurde und lässt viele andere zu Wort kommen und ihre Geschichte erzählen.
Hoeder geht es bei ihrem Buch um mehr als Aufklärung. Es hat das Ziel, Frauen zu aktivieren und will eine „kleine Anleitung zum Wütendsein“ sein und das gelinkt ihr auch wunderbar! Ein tolles Buch, was sich auch noch schnell und leicht lesen lässt.